NeubauXi’an, VR China, Conservatory of Music
Erbaut 2016, Hermann Eule Orgelbau - opus 689, IV + P/63 (davon 2 Extensionen) + 3 Transmissionen
Prospektblatt Eule-Orgel in Xi’an
Der neuerbaute Konzertsaal erhielt eine Konzert- und Unterrichtsorgel, die stilistisch vielseitig, ja im besten Sinne universal ist. Der Saal in klassischer Theaterform brachte dafür eine vergleichsweise gute Orgelakustik sowie eine ausreichend große Orgelkammer mit, die eine gute Klangaussprache und Zugänglichkeit erlaubt. Für Orchester- oder Orgelspiel können vor der Orgel große transparente Schallsegel herunter- oder heraufgezogen werden.
Die neue Orgel steht akustisch günstig relativ hoch über der Orchester- und Chorbühne. Der Spielschrank ist im Unterbau eingebaut. Die großflächige Orgelfassade strahlt mit dem Glanz der Zinnpfeifen und der vergoldeten Labien Ruhe und Gediegenheit aus und fügt sich harmonisch in die Grundfarben des Raumes ein; durch den weitgehenden Verzicht auf Untergliederungen wirkt die große Fläche ruhig und unaufdringlich.
Klang und Disposition des Hauptwerkes orientieren sich an einem großen hochromantischen Hauptwerk Friedrich Ladegasts, während das Oberwerk vom mitteldeutschen barock, etwa eines Zacharias Hildebrandt inspiriert ist – beide erweitert um charaktervolle romantische Register wie Hohlflöte oder Clarinet. Das III. Manual vereint ausdrucksstarke und dynamisch weitgespannte Klangfarben der Spätromantik – von der ätherischen deutschen Aeoline mit Vox coelestis bis zum großen Streicherchor der englischen Orchestral Divisions. Als Besonderheit lässt sich der französische Bombardenchor separat an alle Klaviaturen ankoppeln und schwellen. Das Solowerk auf dem IV. Manual besitzt drei prachtvolle Solisten, die von englisch-amerikanischen Orgeln der 1920er Jahre inspiriert sind, auf Hochdruck. Das Pedal erfährt durch Extensionen und Transmissionen eine reichhaltige, dynamisch an alle Teilwerke anpassungsfähige Besetzung.
Die Trakturen der Manuale I, II, III und des Pedals sind rein mechanisch. Die Koppeln sowie die Trakturen von Solo, Bombarde und der Transmissionen sind elektrisch, ebenso die Registertraktur (Setzersystem Eule). Die Windladen sind Schleifladen in klimabeständiger Bauweise. Zwei Windmaschinen jeweils mit Vorbalg erzeugen Normal- und Hochdruck, jedes der großen Manualwerke besitzt einen großen Magazinbalg, die übrigen Werke eigene Regulatorbälge.
Alle Bildrechte gehören
dem Hermann Eule Orgelbau.
Eule-Orgel Xi’an, Shaanxi
I. Hauptwerk (C-c′′′′)
Principal | 16′ |
Principal major | 8′ |
Hohlflöte | 8′ |
Rohrflöte | 8′ |
Viola di Gamba | 8′ |
Octave | 4′ |
Spitzflöte | 4′ |
Quinte | 2 2/3′ |
Superoctave | 2′ |
Mixtur 5fach | 2′ |
Cornett 5fach | 8′ ab f° |
Trombone | 8′ |
– Koppel Bombarde |
II. Oberwerk (C-c′′′′)
Gedackt | 16′ |
Principal major | 8′ |
Salicional | 8′ |
Flaut douce | 8′ |
Liebl. Gedackt | 8′ |
Quintatön | 8′ |
Unda maris | 8′ ab c° |
Octave | 4′ |
Rohrflöte | 4′ |
Nassat | 2 2/3′ |
Waldflöte | 2′ |
Tertia | 1 3/5′ |
Sifflöte | 1′ |
Mixtur 4fach | 1 1/3′ |
Fagott | 16′ |
Vox humana | 8′ |
Clarinet | 8′ (französisch) |
– Tremulant |
III. Récit-Orchestral (C-c′′′′)
Viola d’amour | 16′ |
Geigenprincipal | 8′ |
Viol d‘ orchestre | 8′ |
Flute harmonique | 8′ |
Cor de nuit | 8′ |
Aeoline | 8′ |
Vox coelestis | 8′ |
Fugara | 4′ |
Flauto amabile | 4′ |
Piccolo | 2′ |
Plein jeu 5fach | 2 2/3′ |
Oboe | 8′ |
– Tremulant | |
– Bombarde | |
(im Schwellkasten III. Man.) | |
Bombarde | 16′ |
Trompette harm. | 8′ |
Clairon harm. | 4′ |
IV. Solo (C-c′′′′)
offen: | |
Melodia | 8′ Hochdruck |
Tuba sonora | 8′ Hochdruck |
im Schwellkasten II. Man.: | |
French Horn | 8′ Hochdruck |
Pedal (C-g′)
Untersatz | 32′ |
Kontrabass | 16′ |
Principalbass | 16′ Transmission I Violon 16′ |
Violon | 16′ |
Subbaß | 16′ bis g° Extension Untersatz 32′ |
French Horn 8‘ HD | 16′ |
Gedacktbaß | 16′ Transmission II |
Koppeln und Spielhilfen:
- 10 Normalkoppeln
- 5 Normalkoppeln Bombarde an I, II, III, IV, P
- 2 Subkoppeln 3-3, 3-1
- 4 Superkoppeln 3-3, 3-1, 4-4, 4–P
Mechanische Schleifladen, mechanische Spieltraktur für I, II, III und P; elektrische
Spieltraktur für Solo, Bombarde und Transmissionen; elektrische Registertraktur mit
Setzersystem Eule
2 Windmaschinen jeweils mit Vorbalg Normal- und Hochdruck; 3 große Hauptbälge für:
Manuale I, II und III; Regulierbälge für Pedal; Winddrossel / Generalschweller
2 Schwelltritte für das II. und III. Manual mit doppelter Digitalanzeige im Notenpult sowie
rechts und im Setzer-Display
Replay-Funktion mit Drucktasten Record, Stop, Play