Pößneck, Stadtkirche Pößneck – Kreutzbach Jehmlich Orgel

RestaurierungPößneck, Stadtkirche Pößneck – Kreutzbach Jehmlich Orgel

Erbaut 1896, Richard Kreutzbach // Restauriert 2011-2015, Hermann Eule Orgelbau

  • Pößneck
  • 2011 - 2015
  • Restaurierung

 

Von Richard Kreutzbach  aus Borna stammt die Kreutzbach-Jehmlich-Orgel und wurde 1896 erbaut. Damals umfasste sie 3 Manuale und 41 Register auf pneumatischen Membranladen, das System war von Seifert, und stand auf der Ostempore über bzw. hinter dem Altar. 1917 verlor die Orgel ihre zinnernen Prospektpfeifen für Kriegszwecke.

1926 fand ein grundlegender Umbau durch die Gebrüder Jehmlich aus Dresden statt, welcher die Umstellung auf pneumatische Kegelladen, einen neuen Spieltisch mit größeren Klaviaturumfängen, zusätzlichem Schwellkasten für ein II. Manual und die Erweiterung auf 52 Register  und 2 Transmissionen beinhaltete. 29 Jahre später, 1955, wurde sie ein weiteres Mal überholt und es gab geringe Klangveränderung durch Paul Laubs, Erfurt: Viola d’amour 8′ und Violine 8′ wurden durch 2′-Register ersetzt, Fugara 4′ zu Prästant 4′ umgearbeitet.

Wegen einer Kirchenrenovierung 1985 musste die Orgel  abgebaut und danach schrittweise wieder aufgebaut werden werden, dieses Mal allerdings auf der Westempore. Das Prospekt wurde in der Höhe gekürzt, weitgehend neue Schwellkästen und Seitenwände eingesetzt, neue Innenanlage eingebaut und Bleiröhrchen größtenteils durch Plastikschläuche ersetzt. Die Arbeit blieb unvollendet.

Die Spielbarmachung fand erst 1996 durch Rösel & Hercher aus Saalfeld statt.

2011-2015 Die große Restaurierung wurde durch Eule Orgelbau Bautzen durchgeführt und ging von 2011-2015. Sie umfasst: eine neue Innenanlage im Stil Jehmlichs um 1926, neue Seitenwände, neue Schwellkästen mit den erhaltenen Originalteilen, neue Trakturanlage, eine Erweiterung der Windanlage, die Rückführung der Disposition auf den Zustand 1926 und der additive Einbau einer Setzeranlage zusätzlich zur originalen pneumatischen Registrieranlage.

Von den 52 Registern sind 38 von Kreutzbach 1896 (insbesondere prägend in Hauptwerk und Pedal), 12 von Jehmlich 1926 (vor allem in beiden Schwellwerken), und je 1 rekonstruiert durch Eule nach Originalvorbildern von Kreutzbach und Jehmlich.

 

Alle Bildrechte gehören

dem Hermann Eule Orgelbau.

Kreutzbach-Jehmlich-Orgel Pößneck

 

I. Manual (Hauptwerk) C-a′′′

1. Principal 16′
2. Bordun 16′
3. Principal 8′
4. Portunalflöte 8′
5. Gambe 8′
6. Rohrflöte 8′
7. Salicional 8′
8. Quinte 5 1/3′
9. Octave 4′
10. Gemshorn 4′
11. Doublette 2 2/3′
12. Sesquialter 2 2/3′
13. Mixtur 4fach 4fach
14. Cornett 4fach
15. Fagott 16′
16. Trompete 8′

 

II. Manual (linkes Schwellwerk)

1. Gedackt 16′
2. Principal 16′
3. Konzertflöte 8′
4. -Schwebeflöte (Tremolo) 8′
5. Bordun 8′
6. Zartflöte 8′
7. Fugara 8′
8. Viola d’amour 8′
9. Octave 4′
10. Rohrflöte 4′
11. Rauschquinte 2 2/3′ + 2′
12. Harm. aetherea 3fach
13. Oboe 8′

 

III. Manual (rechtes Schwellwerk)

1. Dolce 16′
2. Geigenprincipal 8′
3. Gemshorn 8′
4. Violine 8′
5. Liebl. Gedackt 8′
6. Aeoline 8′
7. Vox cöleste 8′ ab c0
8. Quintatön 8′
9. Fugara 4′
10. Traversflöte 4′
11. Rohrquinte 2 2/3′
12. Piccolo 2′
13. Clarinette 8′

 

Pedal C – f

1. Kontrabaß 16′
2. Violonbaß 16′
3. Subbaß 16′
4. Gedacktbaß 16′ Tr. II
5. Dolcebaß 16′ Tr. III
6. Quintbaß 10 2/3′
7. Principalbaß 8′
8. Viooncello 8′
9. Gedacktbass 8′
10. Bassethorn 4′ (labial)
11. Posaunenbass 16′
12. Trompetenbass 8′

 

Nebenregister:

  • 6 Normalkoppeln, Generalkoppel
  • Superoktavkoppeln III-III, III-II, II-I, Suboktavkoppeln
  • III-II, II-I, Tenoroktavkoppel (= Super III-P)
  • 4 freie Kombinationen, Auslöser
  • 4 Kollektive p, mf, f, ff, Auslöser
  • Aut. Pedalumschaltung
  • Walze
  • 2 Schwelltritte