Bautzen, Dom St. Petri, Ev.- luth. Teil

RestaurierungBautzen, Dom St. Petri, Ev.- luth. Teil

Erbaut 1910, Hermann Eule Orgelbau - opus 119, III / 62 www.st-petri-bautzen.de

  • Bautzen Dom St. Petri
  • - 1910
  • Restaurierung

Der St. Petri Dom in Bautzen ist die älteste und einer der größten Simultankirchen Deutschlands. Um auch über den katholischen Teil zu lesen, besuchen Sie Bautzen, Dom St. Petri, kath. Teil.

 

Geschichte

Mit der Errichtung des größten Instruments, das unter der Leitung von Hermann Eule angefertigt wurde, war eine gründliche Dom-Umgestaltung abgeschlossen. Die gesamte westliche Emporenanlage, einschließlich des Orgelprospekts, wurde von dem renommierten Architekten Fritz Schumacher entworfen. Die Orgel verfügte bereits damals über einen elektrischen Gebläseantrieb, der über eine Welle drei Schöpfbälge in Bewegung setzte, die wiederum einen Magazinbalg speisten.

Im Original erhaltenen, mit geschnitzten Wangen verzierten Spieltisch, ist die Art der Crescendoanzeige eine Besonderheit. In der Sichtleiste oberhalb des III. Manuals erscheinen sukzessive zusätzliche Registerschilder, je nach eingestellter Registrierung. Nicht von ungefähr wird diese Kuriosität scherzhaft als „Kasperletheater“ bezeichnet und liebevoll gepflegt. Die eigentlichen Registertasten sind beidseitig der Klaviaturen in Terrassen angeordnet. Die freien Kombinationen sind als halbmechanische Setzeranlage konstruiert, wobei die einmal gesetzte Registrierung nur abgerufen oder vollständig gelöscht und neu gesetzt, jedoch nicht verändert werden kann.

Im Gutachten hebt Karl Straube die im Gegensatz zu anderen Eule-Orgeln milde Intonation hervor.

 

Alle Bildrechte gehören Günter Widiger und

dem Hermann Eule Orgelbau.

Bautzen Dom St. Petri, Ev.- luth. Teil

 

I. Manual (C-c′′′′)

1. Prinzipal 16′
2. Gedackt 16′ *
3. Prinzipal 8′
4. Gambe 8′
5. Gemshorn 8′
6. Soloflöte 8′
7. Rohrflöte 8′
8. Dolce 8′
9. Oktave 4′
10. Fugara 4′ **
11. Konzertflöte 4′
12. Waldflöte 2′ *
13. Rauschquinte 2fach *
14. Mixtur 3-5 fach 2′
15. Cornett 2-3 fach 4′
16. Fagott 16′
17. Trompete 8′
18. Englischhorn 8′ *

 

II. Manual (C-c′′′′) Schwellwerk**

19. Bordun 16′
20. Flötenprinzipal 8′
21. Violine 8′
22. Konzertflöte 8′
23. Gedeckt 8′
24. Quintatön 8′
25. Aeoline 8′
26. Vox coelestis 8′ ab c°
27. Oktave 4′
28. Gemshorn 4′
29. Rohrflöte 4′
30. Quinte 2 2/3′
31. Oktave 2′
32. Terz 1 3/5′
33. Mixtur 3fach 2′ *
34. Oboe 8′

 

III. Manual (C-c′′′′) Schwellwerk

35. Lieblich Gedeckt 16′
36. Geigenprinzipal  8′
37. Hohlflöte 8′
38. Fugara 8′ **
39. Salicional 8′
40. Gedeckt 8′
41. Fernflöte 8′
42. Prinzipal 4′
43. Viola 4′
44. Offenflöte 4′
4. Nasat 2 2/3′
46. Piccolo 2′
47. Sifflöte 1′
48. Mixtur 2-3fach 2′
49. Trompete 8′
50. Klarinette 8′ **

 

Pedal (C-f′)

51. Untersatz 32′
52. Prinzipalbass 16′
53. Violonbass 16′ **
54. Subbass 16′
55. Gedacktbass 16′ **
56. Dolcebass 16′
57. Posaunenbass 16′
58. Oktavbass 8′
59. Violoncello 8′ **
60. Flötenbass 8′
61. Trompetenbass 8′
62. Oktavbass 4′

 

Spielhilfen/Hilfszüge

-3 Manualkoppeln II-I, III-I, III-II als Wippen

-3 Pedalkoppeln I-P, II-P, III-P als Wippen und Fußtritte (zum Einhaken)

-2 Superkoppeln II-I, III-II und 2 Subkoppeln II-I, III-II als Wippen, 1 Superkoppel I-P als Fußtritt (zum    Einhaken)

-Generalkoppel als Wippe (wirkt nur auf die 4 Manual-Oktavkoppeln)

-p, mf, Choralwerk, f, ff, Tutti, 0 als Pistons

-Tuttipedal, Pedal ab als Fußtritte (zum Einhaken)

-3 Freie Kombinationen als Pistons, je 1 für „Einstellung (Setzen)“ und „Einschaltung“, 0 als Piston

-Crescendo ab, Handregister ab, Handregister zur freien Komb., Normalkoppeln aus Walze, Zungen ab, als Pistons

-Walze dreifach: Fußrolle, Handhebel links, Handzugstange rechts

-Schweller II, Schweller III als Balanciertritte

-Anzeigefenster für die jeweils aktiven Register über Man. III

-Anzeigeschieber für Walze und Wind über Man. III

-Tremolo

 

2017-2018 Restaurierung durch Eule Orgelbau Bautzen mit vollständiger Rückführung des Klanges und der Disposition in den Zustand 1909/10

(* = teilweise und ** = ganz rekonstruiert)