RestaurierungBamberg, St. Martin – Steinmeyer Orgel
Erbaut 1894, G. F. Steinmeyer // Restauriert 2000, Hermann Eule Orgelbau
Geschichte
1894 vollendet die Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer, Oettingen, ihr opus 510 in der Kath. Stadtpfarrkirche St. Martin in Bamberg mit 38 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit mechanisch über Barkermaschinen angespielten Kegelladen.
1934 baut Fa. Steinmeyer die Orgel auf elektropneumatische Traktur um und erweitert sie um ein drittes Manual im Schwellkasten. Die Disposition wird im Sinne der Orgelbewegung leicht umgestaltet, die meisten Grundstimmen bleiben jedoch erhalten. 1938 erfolgt ein Erweiterungsumbau durch die Fa. Hindelang, Ebenhofen. Durch zunehmende Störungen bestehen seit 1997 Pläne zur Restaurierung der Orgel. 1998 findet ein Symposium mit Orgelsachverständigen und Orgelbauern über Varianten der Restaurierung statt.
Die Kirchenverwaltung entschließt sich 1999 zu einer konsequenten Restaurierung des Zustandes, wie ihn die Orgel 1894 aufwies und folgt damit der Konzeption unserer Firma. Der erhaltene Originalbestand an technischen und klanglichen Teilen der Orgel von 80 %, die gesicherte Quellenlage im Archiv der Kirchgemeinde und der Firma Steinmeyer lassen eine fundierte Restaurierung der vorhandenen Substanz sowie die detailgetreue Rekonstruktion fehlender Teile zu.
Gutachten
1999 wird die Orgel ausgebaut und nach Bautzen transportiert. Dort werden folgende Arbeiten vorgenommen:
- Grundinstandsetzung von Windladen und Bälgen
- Wiederherstellung der mechanischen Anspielung der Kegelladen
- Nachbau von zwei Barkermaschinen für die Tontraktur
- Ergänzung der pneumatischen Registertraktur
- Rekonstruktion des freistehenden Spieltisches nach Steinmeyer-Vorbild
- Wiederherstellung der Disposition von 1894 mit Rekonstruktion von 6 fehlenden Registern
- Neubau der Prospektpfeifen in ursprünglicher Zinnlegierung und Mensur
- Instandsetzung des originalen Pfeifenwerks
Der Wiedereinbau der Orgel im Jahr 2000 beinhaltet auch die Instandsetzung des Orgelgehäuses. Er wird mit der Intonation des originalen und rekonstruierten Pfeifenwerks zur Erzielung der ursprünglichen Klanggestalt abgeschlossen.
Alle Bildrechte gehören
dem Hermann Eule Orgelbau.
Steinmeyer-Orgel Bamberg
I. Manual
Principal | 16′ |
Bordoun | 16′ |
Principal | 8′ |
Gemshorn | 8′ |
Tibia | 8′ |
Gedeckt | 8′ |
Viola di Gamba | 8′ |
Salicional | 8′ |
Cornett | 8′ |
Trompete | 8′ |
Quintflöte | 5 1/3′ |
Octav | 8′ |
Rohrflöt4 | 4′ |
Dolce | 4′ |
Nassat | 2 2/3′ |
Octav | 2′ |
Mixtur | 4′ |
II. Manual
Stillgedeckt | 16′ |
Geigenprincipal | 8′ |
Bourdonflöte | 8′ |
Lieblichgedeckt | 8′ |
Aeoline | 8′ |
Dolce | 8′ |
Clarinett | 8′ |
Principal | 4′ |
Traversflöte | 4′ |
Fugara | 4′ |
Flautino | 2′ |
Mixtur | 2 2/3′ |
Pedal
Principalbass | 16′ |
Violon | 16′ |
Subbass | 16′ |
Gedecktbass | 16′ |
Posaune | 16′ |
Quintbass | 10 2/3′ |
Oktavbass | 8′ |
Violoncello | 8′ |
Flötenbass | 4′ |
Nebenzüge:
- Koppel II. an I.Manual
- Pedalkoppel I und II
- 5 Kollektivtritte als feste Kombinationen
- Setzeranlage (Hinzufügung 2000)